Nachhaltige Waldnutzung durch Agroforstsysteme und die Gewinnung von Palmöl aus Wildbeständen in den Tropenwäldern von Guanay (Bolivien)
Ziel des Projekts, welches in Zusammenarbeit mit der bolivianischen NGO TROPICO durchgeführt wird, ist die Verbesserung der ökologischen Lage und die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Guanay, ca. 100 km nördlich des Regierungssitzes La Paz, durch Förderung nachhaltiger Landnutzungsmethoden. Hierdurch soll der Rodungsdruck von den umliegenden Primärwäldern genommen werden, welche im Übergangsbereich von den amazonischen Tieflandregenwäldern zu den andinen Bergregenwäldern liegen. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen der Erde. Gleichzeitig wird ein Beitrag zur Armutsbekämpfung vor Ort geleistet.
Mit Hilfe von Demonstrationsprojekten wird die nachhaltige, landwirtschaftliche Produktion im Landkreis angeregt und gefördert. Dies geschieht einerseits in Agroforstsystemen durch den Anbau von Kakao und weiteren Frucht- und Nutzbäumen wie beispielsweise Cashew und Sangre de Grado, in Kombination mit Edelhölzern. Solche Systeme bieten eine rentable und umweltgerechte Alternative zum Anbau von Bergreis, da Wanderfeldbau und Brandrodung nicht mehr nötig sind. Durch den Anbau von Edelhölzern wird außerdem das Bewusstsein für deren Wert geschärft, was zu einer stärkeren Kontrolle des Raubbaus durch die Lokalbevölkerung führt. Die Demonstrationsprojekte werden zunächst in vier Gemeinden des Landkreises umgesetzt. Weiterhin wird die nachhaltige Ernte und Produktion von Majo-Palmöl aus Wildbeständen gefördert und die Beachtung des von der Lokalregierung ausgesprochenen Verbotes des Fällens der Palmen in den Projektgebieten eingefordert. Die lokale und regionale Vermarktung der somit nachhaltig gewonnen Majo-Produkte wird unterstützt, traditionelle und innovative Verarbeitungsprozesse werden gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung erarbeitet.
Neben der praktischen Umsetzung der Projektarbeit mit den Dorfgemeinschaften, hat das Projekt auch die enge Koordination mit der Lokal-Regierung, sowie den Verbänden der Leco-Indigenas und der Colonizadores zum Ziel. Hierdurch soll die Multiplikation und Institutionalisierung der Ergebnisse erreicht werden.
Das Projekt wird gefördert von der Landesstiftung Baden-Württemberg.