Am Amazonas sind laut einer neuen Studie zwischen den Jahren 2000 und 2010 rund 240.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt worden. Das ist mehr als die Fläche Großbritanniens, der Hauptinsel der Britischen Inseln. Das Amazonas-Informationsnetzwerk macht in seiner neuen Studie illegalen Holzeinschlag, den Bau von Autobahnen und Staudämmen, die Rodung von Anbau- und Weideflächen sowie den Bergbau und die Öl- und Gasförderung für die massive Reduzierung des Regenwalds verantwortlich. Allerdings habe die Geschwindigkeit der Abholzung in den meisten der Amazonas-Staaten abgenommen, hieß es in der Studie, die am Dienstag in Bolivien vorgestellt wurde. Erst vor wenigen Tagen hatte die Regierung Brasiliens Zahlen veröffentlicht, laut denen die Abholzung im Amazonasgebiet auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Messungen 1988 gesunken ist. Das Amazonas-Informationsnetzwerk besteht aus elf Umweltschutzorganisationen in acht südamerikanischen Staaten und Französisch-Guayana, die alle Anteil am Regenwald haben. Mit 6,1 Millionen Quadratkilometern entfallen 63 Prozent davon auf Brasilien, wo laut der Studie mehr als 80 Prozent der Abholzung stattgefunden haben. Auf Peru entfielen demnach rund sechs Prozent, auf Kolumbien fünf Prozent des Waldverlusts. Nach Angaben der Brasilianischen Weltraumbehörde, die das Amazonasgebiet per Satellit überwacht, ist die Abholzung gegenüber dem Jahr 1990 inzwischen um 76 Prozent gesunken. Damit sei das Ziel einer Reduzierung um 80 Prozent bis zum Jahr 2020 in greifbare Nähe gerückt. Dennoch wurde bis jetzt bereits ein Fünftel des brasilianischen Regenwalds zerstört. Der Dschungel gilt nicht nur als eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken der Erde. Seine Abholzung setzt auch enorme Mengen an Treibhausgasen frei. So stammen rund drei Viertel der Kohlendioxidemissionen Brasiliens aus der Regenwaldrodung, bei der Bäume entweder verbrannt werden oder verrotten. Quelle: AP
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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