(pte) Einem US-Forschungsteam ist es gelungen zu zeigen, dass der Kohlenstoffkreislauf im Amazonas wesentlich schneller vor sich geht als bisher angenommen. Der größte Teil des Kohlenstoffs, der als CO2 von den Flüssen abgegeben wird, stammt von Bäumen und Pflanzen und war dort nur etwa fünf Jahre gespeichert, berichtet die National Science Foundation NSF. Die Forscher waren nicht davon ausgegangen, dass die Kohlenstoffkreisläufe so schnell vor sich gehen. “Das wirft ein völlig neues Licht auf das globale Kohlenstoff Puzzle”, meint James Morris, Direktor des NSF-Programms, das gemeinsam mit dem Center of Accelerator Mass Spectrometry am Lawrence Livermore National Laboratory, der NASA und der Research Support Foundation für den Staaat San Paulo in Brasilien durchgeführt wurde. “Bisher war man davon ausgegangen, dass Regionen wie das Amazonas Becken mit seiner Fläche von 3,8 Mio. Quadratkilometern, CO2 während der Photosynthese schluckt und Dekaden oder sogar Jahrhunderte speichert”, so Studienleiter Emilio Mayorga von der University of Washington. Das bedeutet, dass die Annahmen dahingehend waren, dass das aufgenommene CO2 in einem langsamen Prozess wieder abgegeben wird. “Die bisher größte Radiocarbon-Studie an einem einzelnen Flusssystem hat ergeben, dass die enormen Mengen von CO2, die leise in die Atmosphäre abgegeben wird, viel jünger ist als der Kohlenstoff, der mit den Flüssen hinunterfließt”, erklärt Anthony Aufdenkampe vom Stroud Water Research Center in Pennsylvania. Kohlenstoff entsteht beim Zerfall von organischem Material wie Blättern und Holz und wandert über Regen und Grundwasser ins Flusssystem. Mikroorganismen und Fische nehmen es auf und scheiden es als CO2 aus. “Da sich aber die Landnutzung und auch die Vegetation durch Menschenhand ändern, ändern sich auch die Parameter. Das System antwortet sehr schnell”, führt Mayorga aus. “Menschen wie auch natürliche Systeme werden dadurch beeinträchtigt.”
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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