Die Entwaldung im Amazonas hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Wie staatliche brasilianische Umweltforschungsinstitut INPE mitteilte, gingen zwischen August 2015 und Juli 2016 insgesamt 7.989 Quadratkilometer Regenwald verloren, was mehr als der dreifachen Fläche des Saarlandes entspricht. Das bedeutet einem Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der größte gemeldete Waldverlust seit 2008. Am größten war der Waldverlust im Bundesstaat Pará im Norden des Landes, dort wurden 2153 Quadratkilometer Wald gerodet. Mehr als 1000 Quadratkilometer Wald gingen zudem jeweils in den Staaten Mato Grosso und Rodonia im Westen von Brasilien verloren. Das hat auch direkte Auswirkungen auf den Klimaschutz. Brasilien hat sich zu einer deutlichen Verringerung der Treibhausgasemissionen (minus 43 Prozent zwischen 2005 und 2030) verpflichtet. Durch die Anholzung wurden 130 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt, das entspricht zweimal den jährlichen Emissionen von ganz Portugal. Nachdem der konservative Michel Temer as Präsidentenamt übernommen hat, steigt der Druck auf die Wälder am Amazonas weiter an. Die Tatsache, dass einer der weltweit größten Sojaproduzenten Blairo Maggi zum brasilianischen Agrarminister ernannt wurde spricht Bände. So macht man den Bock zum Gärtner.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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