Ort: Heidenheim, Voith Konzernzentrale, Sankt Pöltener Straße 43, 89522 Heidenheim Zeit: 20.06.2012, 11.00 – 12.00 Uhr Der umstrittene Belo Monte-Staudamm im Amazonasgebiet zerstört Regenwald und vertreibt über 20 000 Menschen aus ihrer Heimat. Voith Hydro ist durch seine Lieferung von Turbinen mit einem Auftragsvolumen von rund 443 Millionen Euro für die Auswirkungen des Projekts mit verantwortlich. Das Unternehmen verletzt damit seine in UN-Leitprinzipien festgelegte menschenrechtliche Verantwortung. Zeigen Sie der Leitung von Voith Hydro gemeinsam mit uns, dass sie aus Belo Monte aussteigen muss und sich auch in Zukunft nicht an zerstörerischen Großprojekten beteiligen darf! Wir fordern für alle zukünftigen Projekte, die Empfehlungen der Weltstaudammkommission einzuhalten. Kommen Sie zur Übergabe unseres Protestbriefes am 20.6. um 11 h vor der Konzernzentrale Voith (Sankt Pöltener Straße 43, 89522 Heidenheim)! Zeitgleich findet eine Protestkundgebung vor der brasilianischen Botschaft in Berlin statt. Durch die Aktionen zeigen wir außerdem Solidarität mit der brasilianischen Bewegung vor Ort, die die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung aufgerufen hat. Hintergrundinformationen Das Belo Monte Projekt: Am Xingu-Fluss mitten im Amazonasregenwald soll der drittgrößte Staudamm der Welt entstehen. Dies bedeutet Zerstörung eines einzigartigen Ökosystems und Vertreibung sowie Zerstörung der Lebensgrundlage zehntausender Menschen, darunter vieler Indigener. Voith Hydro, ein Joint Venture aus Voith und Siemens, ist Teil des europäischen Konsortiums, das die elektromechanische Ausrüstung für den Belo Monte-Staudamm liefern wird. Weltstaudammkommission : Die Weltstaudammkommission nahm im Mai 1998 die Arbeit auf, nachdem Proteste Projektbetroffener gegen die negativen Folgen von Großstaudämmen immer mehr zunahmen und auch die Weltbank für ihre Finanzierung von Dämmen kritisierten. Sie war aus WissenschaftlerInnen, ProjektkritikerInnen und Unternehmensvertretern besetzt und erarbeitete Empfehlungen für Planung, Bau und Betrieb von Staudämmen, die sie im November 2000 vorstellte (https://hqweb.unep.org/dams/WCD/report/WCD_DAMS%20report.pdf). Grüne Wirtschaft: Wasserkraft wird in der Debatte um “Grüne Wirtschaft”, die im Kontext des am 20.Juni startenden Rio+20-Gipfels geführt wird, als eine saubere, klimafreundliche und kostengünstige Technologie propagiert. So erlebt Wasserkraft mit tausenden weltweit geplanten Dämmen derzeit einen neuen Boom. Doch tatsächlich setzen Stauseen gerade in den Tropen klimaschädliche Treibhausgase in großem Maße frei. Auch ist Wasserkraft nicht günstig, denn die Kosten der sozialen und ökologischen Folgen sind nicht eingerechnet und müssen von der Bevölkerung getragen werden.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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