(dpa) Das Pflanzen von Bäumen aus Klimaschutzgründen kann einer US-Studie zufolge der Umwelt mehr schaden als nutzen. Vor allem Kiefern und Eukalyptus-Bäume verbrauchen so viel Wasser, dass viele Flüsse in ihrer Nähe flacher werden oder gar austrocknen. Das berichten US-Forscher im Fachjournal «Science». Zudem mache der große Nährstoffhunger der aufgeforsteten Wälder den Boden in ihrer Umgebung sauer und salzig. Nach Ansicht der Wissenschaftler könnten diese Umweltbelastungen in vielen Regionen nicht damit aufgewogen werden, dass die neuen Bäume das Treibhausgas Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen. Das Team um Robert Jackson von der Duke University in Durham (North Carolina) hat für seine Studie mehr als 600 Beobachtungen zusammengefasst. Demnach verursachen neu angelegte Baumplantagen, dass die Wasserpegel der umliegenden Flüsse um durchschnittlich mehr als 50 Prozent absanken. Jeder zehnte Wasserlauf trocknete sogar für mindestens ein Jahr komplett aus. Für manche Länder könne dieser Wasserverlust negative Auswirkungen auf die Wasserversorgung haben, schreiben die Forscher. Die steigende Zahl der Bäume führe meist nicht – wie zum Beispiel in tropischen Regionen – zu einer Zunahme beim Niederschlag – dafür sei es vielerorts nicht warm genug. Diese neuen Erkenntnisse über den hohen Wasserverbrauch und der Vergiftung der Böden mache es leichter, die ökologischen Kosten der Aufforstung zu ermitteln und gegen den Nutzen aufzurechnen, schreiben die Forscher. In vielen Fällen zeige der Vergleich, dass das Pflanzen von Bäumen aus Klimaschutzgründen sich nicht rechne.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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