Die brasilianische Polizei hat am Dienstag 17 Männer festgenommen, die illegal Tropenholz auf einer Fläche von 10.000 Hektar abgeholzt haben sollen. Die Festnahme erfolgte im brasilianischen Bundesstaat Rondonia, einem der am meisten bedrohten Urwaldgebiete des Amazonasbeckens. “Ich glaube, das ist die größte Festnahme einer Bande von illegalen Holzfällern in Brasilien. Zumindest ist es die größte in Rondonia”, sagte Osvaldo Pitaluga, der Leiter der brasilianischen Umweltbehörde Ibama. Die über zwei Monate laufenden Ermittlungen der Ibama ergaben, dass die Holzfäller über Lizenzen verfügten, mit denen sie das Holz ungehindert aus dem geschützten Wald transportieren konnten. Die Lizenzen sollen Osvaldo Pitaluga zufolge von fünf Mitarbeitern der Ibama illegal ausgestellt worden sein. Umweltschützer bemängeln schon länger, dass die Korruption innerhalb der unterfinanzierten Umweltbehörde das illegale Abholzen fördert. Die Ibama ist dafür zuständig, das Abforsten des weltweit größten Tropenwaldes zu überwachen und durch strikte Lizenzvergabe die Rodung auf dafür vorgesehene Gebiete zu begrenzen. Illegaler Holzeinschlag und Brandrodung sind die beiden Hauptursachen für die Entwaldung des Amazonasgebiets. Sie ist im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf rund 14,5 Millionen Quadratkilometer angestiegen. Die Mitglieder der Bande, die über mehrere Jahre in Rondonia illegal gerodet hat, sind zurzeit in Untersuchungshaft. Ihnen droht eine mehrjährige Gefängnisstrafe und eine Geldstrafe von bis zu einer Million US-Dollar.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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