Trotz internationaler Anstrengung auf vielen Ebenen ist es bisher nur in Ansätzen gelungen, die (Tropen-)Waldzerstörung zu bremsen. Das stellt die Bundesregierung in ihrem “Fortschrittsbericht zur deutschen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit im Waldsektor” (15/4600) fest. Viele Erfolge seien durch Bevölkerungswachstum und den damit steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln, Boden und Süßwasser wieder ausgeglichen worden. Naturkatastrophen nähmen zu, ebenso wie Kriege und Krisen. In vielen Tropenländern sei Holz immer noch einer der wichtigsten Devisenbringer. Weiter stellt die Regierung fest, dass die Unterstützung der Formulierung und Umsetzung nationaler Waldprogramme umso erfolgreicher sei, je ernsthafter die Regierung des Partnerlandes ihre Verpflichtungen zur Umsetzung der vereinbarten Aktionsfelder des Nationalen Waldprogrammprozesses wahrnehme. Gleiches gelte, je gezielter die Strategien formuliert würden und wenn eine langfristige Zusage zur Unterstützung seitens der Gebergemeinschaft vorliege. Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Interessen im Waldbereich könne das Konfliktrisiko bei Waldvorhaben und damit der Bedarf an Konfliktlösung und Mediation phasenweise sehr hoch sein. Die Regierung führt weiter aus, dass in vielen Ländern der Nutzen nachhaltiger Waldbewirtschaftung erkannt worden sei. Da diese aber sehr stark durch Rahmenbedingungen außerhalb des Sektors beeinflusst werde, gingen die Umsteuerungsprozesse nur sehr langsam vonstatten. Hierbei gelte es, die Partnerinstitutionen darin zu unterstützen, die Belange des Waldes auch in anderen Ressorts zu vertreten, Minimalstandards festzustellen und sie in übersektorale Entwicklungsprogramme einzubringen. Die vielschichtigen Aufgaben beim Waldschutz seien nicht isoliert zu bewältigen. Dies koste angesichts der komplexen internationalen Regelwerke Zeit, Geld und Personal und binde so erhebliche Mittel. Viele Probleme reichten über die nationale politische Kraft hinaus. Zu diesem Zweck hätten immer mehr Staatengruppen und Regionen begonnen, regionale Initiativen ins Leben zu rufen und Strategien zur Waldwirtschaft zu entwickeln. Die zukünftige Herausforderung des internationalen Walddialogs, so die Regierung weiter, bestehe nun darin, eine Einigung darüber herbeizuführen, mit welchen Instrumenten und Prozessen die Prinzipien nachhaltiger Waldwirtschaft stärker und wirkungsvoller als bisher umgesetzt werden können. Die Staaten müssten entscheiden, ob sie dazu ein eigenes rechtsverbindliches Regelwerk für den Wald verabschieden möchten oder ob die bereits bestehenden Regelwerke ausreichen. Daneben seien nationale Waldprogramme ein noch viel zu wenig genutztes Instrument der Politikgestaltung. Deutschland werde sich weiterhin dafür einsetzen, nationale Waldprogramme zu fördern und die Partnerländer darin zu unterstützen, Wald zum Thema von Politik zu machen. Quelle/Text: Deutscher Bundestag
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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