Der Holzweg zum besseren Klima

UNO-Umweltprogramm möchte durch globale Aufforstungskampagne Reduktion von Treibhausgasen bewirken Wien (APA) – Über den Holzweg zum besseren Klima: Das UNO-Umweltprogramm UNEP hat eine Kampagne gestartet, in deren Rahmen in diesem Jahr weltweit eine Milliarde Bäume gepflanzt werden soll. Die Idee dazu stammt von der kenianischen Umweltaktivistin Wangari Maathai, die 2004 mit dem Friedensnobelpreis auszeichnet worden war. Sie und der monegassische Fürst Albert haben den Ehrenschutz über die Kampagne übernommen. Ein durchschnittlicher Baum absorbiert, wie aus der UNEP-Homepage zu der Aktion unter dem Titel “Plant for the Planet” hervorgeht, pro Jahr zwölf Kilogramm Kohlendioxid (CO2) – anteilsmäßig das bei weitem bedeutendste der Treibhausgase, die für die globale Erwärmung zumindest mitverantwortlich gemacht werden. Ein Baum produziert zugleich genug Sauerstoff, um den Jahresbedarf von vier Menschen zu decken. Ein ein Hektar großer Wald schluckt pro Jahr sechs Tonnen Kohlendioxid. Zum Vergleich: 2004 lag die pro-Kopf-Emission von CO2-Äquivalenten innerhalb der EU-15 bei elf Millionen Tonnen. Die weltweit größten Verursacher von CO2-Emissionen sind mit etwa 21 Prozent die USA. Auf Europa entfällt weniger als ein Fünftel. Für jeweils nur vier Prozent sind Lateinamerika und Afrika verantwortlich. Wälder nehmen rund 30 Prozent der Landflächen der Erde ein, in ihrer Biomasse sind schätzungsweise 283 Gigatonnen Kohlenstoff (CO) gespeichert. Die CO-Menge, die darin sowie in Totholz und Böden enthalten ist, macht um die Hälfte mehr aus als jene in der Atmosphäre. Aber: Von 1990 bis 2005 sind die Kohlenstoff-Reserven der Wälder pro Jahr um 1,1 Gigatonnen zurückgegangen. “Der weltweite Verlust an natürlichen Wäldern trägt jedes Jahr mehr zu den globalen Emissionen bei als der Transportsektor”, warnt die UNEP. Regenwälder machen nur sieben Prozent der Landflächen aus, enthalten aber fast die Hälfte des weltweiten Baumbestandes. Dementsprechend groß ist ihre Sauerstoff-Produktion: Von ihnen kommen 40 Prozent der weltweit vorhandenen Menge. 13 Millionen Hektar oder 130.000 Quadratkilometer Wald werden den UNEP-Angaben zufolge jedes Jahr abgeholzt. Das entspricht der Fläche von Griechenland oder Nicaragua. Afrika und Südamerika haben den höchsten Rückgang an Waldflächen, in Europa nehmen sie zu. In der vergangenen Dekade ist eine Fläche von der Größe Perus abgeholzt worden. Um dieses Areal aufzuforsten, müssten pro Jahr 14 Milliarden Bäume gesetzt werden – zehn Jahre lang.

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