Die Entwaldung in Amazonien hat das Land nicht weiter gebracht

Der in den letzten Dekaden erfolgte Raubbau an den amazonischen Regenwäldern hat weder neue Unternehmen hervorgebracht, noch Arbeitsplätze geschaffen und keinerlei Perspektiven für die ohnehin unter teilweise katastrophalen Bedingungen lebende lokale Bevölkerung eröffnet. Im Gegenteil: Die Entwaldung hat viele Menschen zu Vertriebenen gemacht und entwurzelt, hat große Latifundien entstehen lassen und somit dazu beigetragen, die Ökosysteme empfindlich zu stören und deren Reichtum, die einst unermessliche Biodiversität enorm zu reduzieren. Soweit die Bilanz des brasilianischen Umweltministeriums in Brasilia, die gestern vorgelegt wurde. Allein in den 10 Jahren nach dem Umweltgipfel von Rio 1992 wurden in Amazonien 150.000 Quadratkilometer Regenwald vernichtet – offenbar für nichts und wieder nichts. Übrig geblieben ist ein unfruchtbares, meist völlig erodiertes Land, das nichts dazu beigetragen hat, den Teufelskreis der Armut in Amazonien aufzubrechen oder zu reduzieren. Lediglich sechs Prozent der brasilianischen Agrarproduktion kommt aus Amazonien. Der unserer Meinung nach wichtigste Beitrag zur Erhaltung der Regenwälder und zur Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung liegt in der Förderung und Unterstützung der traditionellen Lebensweise durch die Vergrößerung des Marktes für waldschonend (nachhaltig) erzeugte Nicht-Holz-Waldprodukte. Auf diesem Gebiet wird das Regenwald-Institut in Kürze eine umfangreiche Initiative starten. Wir werden Sie an dieser Stelle informieren.

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