Mit Hermes-Krediten sichert die Bundesregierung Exportgeschäfte deutscher Firmen im Ausland ab. Häufig wurden in der Vergangenheit Projekte gestützt, die katastrophale Auswirkungen für die Umwelt und die lokale Bevölkerung hatten. Schlimmstes Beispiel sind die Hermes-Bürgschaften für die indonesische Papierindustrie. In den neunziger Jahre gewährte die Bundesregierung Hermes-Deckungen in Höhe von über 350 Millionen Euro für den Ausbau der indonesischen Produktionskapazitäten. Zellstoff- und Papiergiganten wie APRIL haben seitdem den Raubbau an der Natur in Indonesien beträchtlich voran getrieben. Da ihnen eine nachhaltige Holzversorgung fehlt, bedienen sie sich in den heimischen Regenwäldern. Das hat fatale Folgen: Allein auf der Insel Sumatra wurden für die Papier- und Zellstoffproduktion schon über 830.000 Hektar Regenwälder vielfach illegal vernichtet – mit Hilfe deutscher Steuergelder. In der rot-grünen Koalition ist jetzt ein Streit darüber entbrannt, ob die Hermes-Richtlinien sich künftig stärker am Umweltschutz orientieren sollen. Die Grünen wollen die Leitlinien schärfer formulieren, Minister Clement und SPD-Abgeordnete wollen das verhindern. Entschieden wird voraussichtlich Mitte Januar. Unsere Kollegen von “Rettet den Regenwald” haben dazu einen Musterbrief entworfen, welchen wir Sie bitten zu unterstützen. Bitte fordern Sie die SPD-Abgeordneten aus den drei Ausschüssen für Wirtschaft, Entwicklungshilfe und für Auswärtiges mit dem Musterbrief auf, sich für ökologische und soziale Hermes-Richtlinien stark zu machen. Den Musterbrief finden Sie hier. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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