Geschäfte auf Kosten des Tropenwaldes

Das Regenwald-Institut und mehr als ein Dutzend weiterer internationaler Umweltschutzorganisationen unterstützen die Forderung an das führende deutsche Papiergroßhandels-Unternehmen Papier Union, auf Produkte zu verzichten, deren Rohstoff aus gefährdeten Waldgebieten stammt. Insbesondere soll Papier Union das Geschäft mit dem Konzern APRIL aussetzen, da APRIL maßgeblich für die Zerstörung des Regenwaldes auf der indonesischen Insel Sumatra verantwortlich ist. Die WaldschützerInnen, die sich zur Zeit beim Forest Movement Europe im bayerischen Bendiktbeuern bei München treffen, unterzeichneten ein entsprechendes Schreiben an die Geschäftsführung von Papier Union. Vorausgegangen waren monatelange Proteste sowie eine Flut von Emails und Postkarten gegen die Geschäfte von Papier Union mit dem Tropenwald-Plünderer APRIL. Auf Sumatra betreibt APRIL eines der größten Zellstoffwerke der Welt. Bisher bezieht der Konzern 75 Prozent des Rohstoffes aus natürlichen Wäldern. Seit Aufnahme der Produktion hat er bereits mindestens 220.000 Hektar Wald zerstört. APRIL plant, bis 2008 weitere natürliche Wälder zu plündern und in Plantagen umzuwandeln. Laut Weltbank wird es bereits 2005 keinen größeren Tiefland-Regenwald auf Sumatra mehr geben. Die Folgen sind fatal: Unzählige Menschen verlieren ihre Lebensgrundlage. Eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt geht verloren. Umweltkatastrophen wie Überschwemmungen und Erdrutsche häufen sich. In dem Schreiben der WaldschützerInnen an den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Papier Union, Arndt Klippgen, heißt es: “Um glaubwürdig eine umwelt- und sozialverträgliche Einkaufspolitik zu verfolgen, muss Papier Union die Geschäfte mit APRIL aussetzen, bis die Forderungen für den Schutz der letzten Regenwälder Sumatras durch den Konzern erfüllt werden.” Die UnterzeichnerInnen fordern, dass die von APRIL und seinen Partnern kontrollierten Waldgebiete von unabhängiger Seite begutachtet und alle ökologisch wertvollen Flächen von der Nutzung ausgeschlossen werden. Papier Union soll generell auf Papierprodukte verzichten, deren Rohstoff aus gefährdeten Waldgebieten stammt und den Altpapieranteil in seinen Papierprodukten erhöhen. Andere Unternehmen haben bereits erkannt, dass ein Umsteuern nötig ist. Vor einem Jahr verzichtete Karstadt nach Protesten von ROBIN WOOD auf den Einkauf von Papier des Konzerns APP (Asia Pulp and Paper), der ebenfalls großflächig Regenwald in Indonesien zerstört. Im Frühjahr dieses Jahres erklärten die Kaufhauskette Kloppenburg sowie die Deutsche Post gegenüber ROBIN WOOD, Produkte von APRIL auszulisten.

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