(pte) – Surui setzen im Kampf gegen Holzfäller auf Weltöffentlichkeit Die von illegalen Holzfällern und Bergbauarbeitern bedrohten Surui-Indianer aus dem brasilianischen Amazonas-Gebiet haben einen ungewöhnlichen Verbündeten gefunden. Nachdem die brasilianische Regierung die seit Jahren anhaltende Gewalt nicht stoppen konnte, setzt der 1.200 Mitglieder zählende Stamm seine Hoffnung nun in Google Earth, berichtet der San Francisco Chronicle. Die Bilder der Erderkundungs-Software sollen den Surui nun helfen, die Aktivitäten der Holzfäller besser zu überwachen. Mit seiner Anfrage lief er offene Türen ein Häuptling Almir Surui – der erste Surui, der über einen College-Abschluss verfügt – war im Mai nach Kalifornien aufgebrochen, um bei Google um Satellitenaufnahmen zu bitten, die das 243.000 Hektar große Stammesgebiet zeigen. Mit seiner Anfrage lief er offene Türen ein. Google arbeitet nun bereits an einem Plan, der es den Surui ermöglichen soll, die Google-Earth-Technologie einzusetzen, um mit Hilfe von Satellitenanbietern auf die Notlage des Stammes aufmerksam zu machen. Bereits elf Häuptlinge sollen dem Kampf gegen die Eindringlinge zum Opfer gefallen sein. Weltaufmerksamkeit Das Projekt könne die Weltaufmerksamkeit auf den Kampf der Surui um den Schutz ihres Landes und der Kultur lenken, indem es 200 Mio. Google-Earth-User rund um den Globus erreiche, zitiert der San Francisco Chronicle die Google-Sprecherin Megan Quinn. Von der Verfügbarkeit hochauflösender Satellitenbilder erhofft sich Almir Surui aber nicht nur eine bessere Überwachung von Holzfällern sondern auch die Stärkung der Surui-Kultur durch eine Katalogisierung von medizinischen Pflanzen, Jagdgründen, Friedhöfen und Heiligtümern. Das Surui-Projekt soll Google zufolge andere Amazonas-Stämme inspirieren. Nicht das erste Projekt Das geplante Projekt ist aber nicht das erste, bei dem Google Earth für Umwelt- oder humanitäre Zwecke verwendet wird. So hat Google in Zusammenarbeit mit dem Holocaust Memorial Museum ein Projekt gestartet, das den Bürgerkrieg in der sudanesischen Krisenregion Darfur in den Blickpunkt der Öffentlichkeit stellen soll. Nach Einbindung des Layers “Crisis in Darfur” findet der User mit Flammen markiert die Standorte von 1.600 Dörfern, die von den arabischen Reitermilizen zerstört worden sind. Dahinter verbergen sich Fotos und Daten, die über das Ausmaß der Zerstörung informieren sollen. Keine Real-Time Infos Allerdings finden sich auf Google Earth keine Real-Time-Informationen, wie Google-Sprecher Kay Oberbeck gegenüber pressetext betont. “Die entsprechenden Bilder sind von Satellitenbildern und Luftaufnahmen abhängig.” Derzeit finden sich in dem Programm Bilder aus den Jahren 1996 bis 2007. Über regelmäßige Updates wird die Software mit besseren Daten, also aktuelleren Bildern mit höherer Auflösung versorgt.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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