Grangel um Tropenholz wird härter

Allein in die EU werden jährlich Holzprodukte im Wert von 1,2 Milliarden Euro importiert, die aus illegalen Quellen stammen. Die Brennpunkte des Raubbaus sind die großen Waldgebiete in Zentralafrika, Südostasien und in Amazonien. Noch immer ist illegal geschlagenes Tropenholz weder in der Europäischen Union noch in Deutschland verboten. Und auch die Pläne der EU-Kommission zu diesem Thema sehen lediglich vor, dass sich Länder freiwillig verpflichten, schärfere Waldgesetze und Forstkontrollen zu etablieren und ihre Holzprodukte mit entsprechenden Zertifikaten ausgezeichnet werden. Deshalb landen, wie die Zeitschrift natur+kosmos in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, immer wieder illegal geschlagene Hölzer aus dem Regenwald als Gartenmöbel, Fensterläden oder Parkettböden in Kaufhäusern, Gartencentern oder Baumärkten. Selbst das von verschiedenen Umweltverbänden anerkannte FSC-Siegel, das eine ökologische und sozial akzeptable Produktion sichern soll, kann bislang keine absolute Sicherheit garantieren. Das Bundesumweltministerium arbeitet allerdings derzeit an einem Urwaldschutz-Gesetz, das den Besitz, Kauf und Verkauf von illegalen Hölzern verbietet. Sowohl das Rohmaterial als auch die daraus hergestellten Produkte sollen beschlagnahmt werden können. Etwas harschere Töne kommen derzeit aus Indonesien. Die Regierung überlegt, den Tätern mit der Todesstrafe zu drohen. “Sie sind Umweltterroristen. Sie stehlen dem Staat Millionen und zerstören die Natur”, sagt Fachnir Fathoni, ein hoher Beamter aus dem Forstministerium. Eine “schnelle Eingreiftruppe” soll künftig die Polizei bei der Ergreifung der Täter unterstützen. Umweltschutzorganistionen empfehlen Kunden für den Besuch im Baumarkt: “Fragen Sie nach, ob das Holz aus verantwortungsvoller Waldnutzung stammt, oder ob dafür Wälder und der Lebensraum für Wildtiere zerstört wurden.”

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