(AFP) – Einer der Auftraggeber des Mordes an der US-Missionarin Dorothy Stang ist von einem brasilianischen Gericht zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Dies teilte das Gericht in Belem, der Hauptstadt des Bundesstaats Para, mit. Die sieben Richter seien zu dem Schluss gekommen, dass der Großgrundbesitzer Vitalmiro Bastos de Moura einer der Auftraggeber des Mordes gewesen sei. Ein weiterer Großgrundbesitzer war bereits verurteilt worden, ein dritter wartet in Frei heit auf den Beginn seines Prozess. Die Missionarin Stang, die 27 Jahre lang in Brasilien lebte und die brasilianische Staatsbürgerschaft hatte, setzte sich für die Rechte von landlosen Bauern ein, wofür sie sich den Unmut von Großgrundbesitzern zuzog. Wegen ihres Einsatzes für den Erhalt des Regenwaldes war sie mehrfach ausgezeichnet worden. Die 74-Jährige war am 12. Februar 2005 in Anapu im Bundesstaat Para ermordet worden, als sie von einer Versammlung mit Landlosen kam. Zwei Männer, die die Tat gestanden hatten, wurden bereits zu Strafen von 27 beziehungsweise 17 Jahren Gefängnis verurteilt. Die drei örtlichen Großgrundbesitzer sollen den beiden Männern für die Tat umgerechnet 20.000 Euro bezahlt haben. Der nordbrasilianische Bundesstaat Para ist Schauplatz eines erbitterten Kampfes um Land. Skrupellose Händler eignen sich mit kriminellen Methoden Grundbesitz an und nutzen ihn für den illegalen Handel mit Tropenholz. Den einheimischen Bauern wird dadurch vielfach ihre Lebensgrundlage entzogen. Von 1971 bis 2004 wurden dort 772 Bauern ermordet.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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