Illegale Rodung zerstört den Amazonas

Der Regenwald in Brasilien wird bis zum Jahr 2030 um fast 20 Prozent schrumpfen. Die Folgen für das Weltklima sind irreversibel. (apa) – Wissenschaftern aus Brasilien zufolge wird der Regenwald am Amazonas bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent schrumpfen. Durch illegale Rodungen und Baumaßnahmen könnten rund 670.000 Quadratkilometer Fläche in den kommenden Jahren zerstört werden. Dies bedeute einen irreparablen Schaden für den Amazonas und den gesamten Planeten Erde. Die illegale Rodung des Waldes schreitet unaufhörlich voran, zudem warnen Umweltschützer davor, dass Bauern wegen der steigenden Nachfrage nach Soja und Rindfleisch ihre Felder vergrößern und dafür ehemalige Waldstücke nutzen. Der Regenwald am Amazonas umfasst 4,1 Millionen Quadratkilometer und bedeckt fast 60 Prozent der Fläche Brasiliens. Etwa ein Fünftel des Waldes ist bereits zerstört. Zwischen August und Dezember des vergangenen Jahres waren 7.000 Quadratkilometer Urwald gerodet worden. Seit 1970 verlor der Amazonasurwald bereits knapp 700.000 Quadratkilometer. Das entspricht nahezu der zweifachen Ausdehnung Deutschlands. Der Wald gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde. Auswirkungen auf das Klima Die wichtige Rolle des Regenwaldes im Klimawandel hatte der World Wide Fund for Nature bereits im Dezember 2007 hervorgehoben: Demnach könnte bis 2030 mehr als die Hälfte des Amazonas-Waldes zerstört sein, was drastische Folgen für den Kohlenstoffhaushalt hätte. Der Autor Dan Nepstad vom Woods Hole Research Center in Massachusetts rechnete damit, dass in so einem Fall von heute bis 2030 55,5 bis 96,9 Mrd. Tonnen CO2 zusätzlich freigesetzt würden. Letztere Zahl wäre mehr als das doppelte der jährlichen weltweiten Kohlendioxid-Emissionen von heute. “Die Wichtigkeit des Amazonaswaldes für das Weltklima darf nicht heruntergespielt werden”, warnte Nepstad. Als Grundlage für das Szenario dienen Berechnungen über die Trends in Landwirtschaft und Viehzüchtung, Feuer, Dürre und Abholzung. Insgesamt könnten den Berechnungen des Wissenschafters zufolge bis 2030 55 Prozent des Amazonas-Regenwaldes zerstört werden, wenn es so weiter geht wie bisher. Wenn dann zusätzlich noch die Niederschläge zurückgehen, wie dies von Wissenschaftern angenommen wird, könnten zusätzliche vier Prozent des Waldes auf der Strecke bleiben.

de_DE