In Den Haag beginnt das Gezerre um die letzten Urwälder

Die biologische Vielfalt der Wälder ist das Schwerpunktthema der vom 7. bis 19. April 2002 in Den Haag stattfindenden sechsten Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt (COP-6 CBD) – soweit das Konferenzchinesisch. Über 2.000 Delegierte aus 182 Ländern treffen sich zu diesem “Urwaldgipfel”. Verhandelt wir über verbindliche Schritte, um die weitere Abholzung der verbliebenen unersetzlichen Gebiete zu stoppen. Dazu ist vor allem eine effektive Bekämpfung des illegalen Holzeinschlages notwendig. Am Ende wird hoffentlich ein wirksames Zehnjahres-Programm zum Schutz der Urwälder verabschiedet. Vergangenen Mittwoch hat das amerikanische World Resources Institute in Washington einen neuen Bericht über die Situation der letzten Urwälder veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass es in 15-20 Jahren keine intakten Urwälder mehr geben wird, falls der Einschlag nicht sofort gestoppt wird. Weltweit werden nach Angaben der Food and Agriculture Organisation of the United Nations (FAO) jedes Jahr Wälder in der Größe von Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen zusammen abgeholzt. Hinzu kommt noch die jährliche Umwandlung von einigen Millionen Hektar Urwald in Plantagen und artenarme Sekundärwälder.

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