Indonesien: Kein Schutz vor Überflutungen

Indonesien ist in den letzten zwei Wochen wiederholt von Überflutungen und todbringenden Erdrutschen heimgesucht worden. Zehntausende von Menschen auf den verschiedenen indonesischen Inseln Java, Süd-Sumatra, Kalimantan und Südost-Sulawesi sind durch die schweren Regenfälle obdachlos geworden. Als Ursache für die Unwetterkatastrophen wird die Vernachlässigung des Urwaldschutzes vermutet. Die winterlichen Überflutungen sind im Grunde nichts Neues für die Menschen des Inselstaates. Doch – darin stimmen Regierung und Umweltschützer überein – durch die schrumpfenden Wälder sind die zerstörerischen Folgen der Wassermassen schwerwiegender geworden. Gerade am Donnerstag berichteten die indonesischen Medien, dass man in Jakarta von einem Verlust von fast sechs Millionen Hektar geschützter Urwälder ausgehe. Das entspricht fast der doppelten Fläche von Nordrhein-Westfalen. Zu den Hauptursachen für die Entwaldung zählen illegaler Kahlschlag, Rodung zum Landgewinn sowie Bergbau inmitten der Wälder. Für das illegale Abholzen selbst unter Schutz stehender Urwälder spielt die Nachfrage nach Holzprodukten eine entscheidede Rolle. Sie beläuft sich in Indonesien auf rund 60 Millionen Kubikmeter Holz pro Jahr. Dem stehen jedoch nur 15 Millionen Kubikmeter aus der landeseigenen legalen Holzproduktion gegenüber. Umweltschützer warnen deshalb schon jetzt davor, dass die Holzfäller ihr illegales Treiben nach den indonesischen Urwäldern bald auf die noch unberührten Wälder in Papua ausweiten könnten.

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