Kuala Lumpur/Jakarta (AFP) – Durch Brandrodungen auf der Insel Sumatra haben indonesische Bauern die Luft so stark verschmutzt, dass im benachbarten Malaysia in einigen Landesteilen der Notstand ausgerufen werden musste. Während die malaysische Regierung für Kuala Selangor und die Hafenstadt Port Klang den Notstand erklärte, zog auch durch die Straßen der Hauptstadt Kuala Lumpur ein gelblicher Nebel, der die Luftverschmutzung auf alarmierende Werte ansteigen ließ. Der malaysische Umweltminister Adenan Satem bot Indonesien Hilfe bei der Löschung der Brände an. Satellitenbilder zeigten 993 verschiedene Brandherde. In den Notstandsgebieten wurde das gewöhnliche Arbeitsleben unterbrochen, nur Lebensmittelläden durften öffnen. Im Gegensatz zur malaysischen Regierung, die Spannungen mit Indonesien zu vermeiden sucht, kündigte die Opposition für Freitag eine Demonstration vor der indonesischen Botschaft in Kuala Lumpur an. Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono rief die Regierung in Jakarta auf, verstärkt gegen die Brandrodung einzuschreiten. Strafen für die Landwirte sind jedoch bislang nicht vorgesehen. “Im Interesse gut nachbarschaftlicher Beziehungen müssen wir uns zusammensetzen und verhandeln”, sagte der malaysische Außenminister Syed Hamid Albar. Die indonesische Regierung erklärte, hunderte Feuerwehrleute seien im Einsatz. Eine Auswertung der Satellitenbilder ergab, dass mehr als 60 Prozent der Brände von Landwirten gelegt wurden, um Waldgebiete niederzubrennen und für den Ackerbau nutzbar zu machen. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse musste einer der beiden Flughäfen von Kuala Lumpur geschlossen werden. Auch Hunderte von Schulen wurden vorsichtshalber geschlossen.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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