Die Umweltorganisation WWF warnt vor dem völligen Ende der Orang-Utan Population in der freien Wildbahn bis 2025. Nach vorsichtigen Schätzungen des WWF leben heute nur noch zwischen 25.000 und 30.000 Orang-Utans in den Wäldern Sumatras und Borneos. Die Zerstörung ihres Lebensraumes schreitet aber immer rascher voran. Noch 1987 schätzten Experten die Population des “Waldmenschen”, so die Übersetzung des Wortes Orang-Utan, auf 45.000 bis 60.000. Die Menschenaffen leben als zwei verschiedene Spezies, Borneo-Orang (Pongo pygmaeus) und Sumatra Orang (Pongo abelii), nur auf diesen beiden Inseln in Südostasien. Experten schätzen den Bestand des Sumatra-Orangs auf etwa 9.000. Sumatras Menschenaffen sind durch die zunehmende Rodung des Urwalds für Palmplantagen massiv bedroht. Mehr als 80 Prozent der ursprünglichen Regenwälder Indonesiens und Malaysias sind seit dem vorigen Jahrhundert bereits gerodet worden. Außerdem werden die Menschenaffen auch wegen ihres Fleisches gejagt. “Mehr als 60 Prozent der Orang-Utans leben außerhalb der Reservate, daher wird der Bestand in den kommenden Jahren noch weiter schrumpfen”, argumentieren Umweltexperten. Gründe dafür liegen auch darin, dass die Tiere erst mit 12 Jahren geschlechtsreif werden und ein Alter von rund 40 Jahren erreichen. Orang-Utans haben den langsamsten Reproduktionszyklus aller großen Menschenaffen. Zwischen den Geburten der Nachkommen liegen durchschnittlich acht Jahre. Während eines Lebens kann ein Weibchen maximal vier bis fünf Junge zur Welt bringen. “Nach einer Studie verträgt die Orang-Utan Population nur einen Verlust von etwa zwei Prozent jährlich”, so WWF-Experte Stuart Chapman. Größere Zahlen wie etwa 50 Prozent in nur 15 Jahren führen definitiv zum Aussterben. In Indonesien werden die Orang-Utan vielfach als Haustiere gehalten.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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