Vetreter indonesischer Umweltorganisationen haben das führende deutsche Papierhandelsunternehmen Papier Union aufgefordert, seine Geschäfte mit dem Zellstoffkonzern April abzubrechen. April ist auf Sumatra für massive Waldzerstörung und Vertreibungen verantwortlich. Um die Forderung zu unterstützen, wandten sich heute 50 Umweltorganisationen aus aller Welt mit einem Offenen Brief an die Geschäftsführung des Papierunternehmens. Longgena Ginting, Direktor des indonesischen Umweltforums Walhi, machte im Gespräch mit Papier Union deutlich: “Wer Produkte von April kauft, macht sich mitschuldig an Menschenrechtsverletzungen und an der Zerstörung unserer Wälder.” Rivani Noor von der Allianz der Opfer der Zellstoffindustrie CAPPA war entrüstet über Äußerungen des Marketingdirektors der papier Union David Wischmann. Dieser hatte erklärt, Papier Union verfüge über keine schriftlich festgehaltenen Umwelt- und Sozialstandards für den Papiereinkauf, aber man habe volles Vertrauen in die Redlichkeit des Geschäftspartners April. April betreibt auf Sumatra eine der größten Zellstofffabriken der Welt und verbraucht rund sechs Millionen Kubikmeter Holz aus Naturwald jährlich. Kein anderes Land weltweit verliert so schnell so viel Wald wie Indonesien. Um dies zu stoppen, macht Robin Wood Druck auf deutsche Unternehmen, die mit Regenwaldzerstörern zusammenarbeiten. Im vergangenen Jahr hatte daraufhin die Deutsche Post Papier von April aus dem Sortiment genommen. Papier Union jedoch ignoriert seit über einem Jahr die Forderungen von Umweltorganisationen, das Geschäft mit April zu beenden und kauft weiter jährlich 15.000 Tonnen Papier der Marke “Paper One” des Konzerns. Für die Produktion dieses Papiers verwandelt April Jahrtausende alte Torfwälder, die Lebensraum des seltenen Sumatra-Tigers sind, in Monokulturen.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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