Das Staatssekretariat für Biodiversität und Wälder des brasilianischen Umweltministerium will noch im Jahre 2004 die Weichen für ein Programm zur Bewahrung des Atlantischen Regenwaldes Brasiliens stellen. Diese Initiative wird von der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ausdrücklich begrüßt und untertützt. Damit soll dem Atlantischen Regenwald Brasiliens, als einem der bedrohtesten Naturräume der Welt und der zu einem der “Hotspots” der internationalen Strategie zum Biodiversitätserhalt erklärt wurde, mehr Gewicht als bisher beigemessen werden. In einem ersten Seminar, das für Ende November angesetzt wurde, sollen Spezialisten der brasilianischen Bundesregierung, der betroffenen Bundesstaaten, der schon bestehenden EZ-Vorhaben sowie von NROs eine Bestandaufnahme machen, was zur Zeit an Projekten und Programmen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung des Atlantischen Regenwaldes läuft und wie diese Anstrengungen gebündelt und in einem Programm zusammengefaßt werden können, das klare Leitlinien für eine Politik der nachhaltigen Entwicklung vorsieht. Eine wichtige Rolle werden bei dieser Diskussion die sogenannten bilateralen Projekte spielen, wobei es sich in der Hauptsache um Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit den brasilianischen Bundesstaaten des Südens und Südostens handelt, die erstmalig in ihrer Gesamtheit vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden. Hierin liegt die Chance, den Projekten, von denen jedes unter spezifischen Vorgaben und in verschiedenen Epochen mit den einzelenen Bundesstaaten verhandelt worden sind, einen übergordneten Programmcharakter zu verleihen und die Synergieeffekte und den Austausch zwischen den einzelnen Projekten zu fördern. Als Ergebnis dieses ersten Gedankenaustausches in Form eines zweitägigen Seminars wird die Erstellung eines Arbeitsplanes erwartet, der das weitere Vorgehen im Hinblick auf die Ausgestaltung des “Programms Atlantischer Regenwald” und die Stärkung dieses Naturraums innerhalb der brasilianischen Umwelt- und Entwicklungspolitik orientieren soll. Von Armin Deitenbach, Tropenwaldnetzwerk
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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