Die brasilianische Umweltministerin Isabella Teixeira hat in Brasilia die neuesten Daten über die jährliche Höhe der Urwaldzerstörung des Amazonas Regenwaldes bekanntgegeben. Sie hatte damit lange gewartet, vermutlich waren ihr die Zahlen zu unbequem. Und das sind sie auch. Denn die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes ist im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent gestiegen. Wurden in der letzten Periode (August 2011 bis Juli 2012) noch 465.000 Hektar Regenwald zerstört und in Rinderweiden oder Sojafelder verwandelt, sind es nunmehr bis August 2013 rund 584.300 Hektar. Eine Fläche zweimal so groß wie München. Gerade die Regenwaldprovinz Para ist davon stark betroffen. Diese Nachricht ist keine erfreuliche, aber sie kommt für mich nicht überraschend. Denn im letzten Jahr hatte die brasilianische Regierung einem neuen Waldgesetz zugestimmt, das in wichtigen Teilen den bisherigen Waldschutz lockerte. Greenpeace hatte sich dafür eingesetzt, dass endlich ein echtes Waldschutzgesetz verabschiedet wird, das die Zerstörung des Amazonas Regenwaldes ein und für allemal beendet. Aber die Lobbyorganisationen der Großgrundbesitzer und Rinderfarmer peitschten das Gesetz durch. Dass die Waldzerstörung stark zunehmen würde, war damit abzusehen. Und leider ist das nicht alles, denn es droht eine weitere Gefahr: die Verkleinerung der Schutzgebiete der indigenen Ureinwohner und der Nationalparke. Im Parlament liegen ebenfalls von der Agrarlobby diverse Anträge vor, die bestehende Schutzgebiete für das Überleben der Ureinwohner abschaffen wollen. Das dies in der Konsequenz den Tod vieler Tausend Ureinwohner und den Untergang ihrer seid tausenden Jahren lebendigen Kultur wäre, nehmen die Farmer offensichtlich in Kauf. Hauptsache es werden noch mehr Rinder, noch mehr Soja, noch mehr Biosprit hergestellt. Brasilien will schließlich Exportweltmeister werden in allen Agrarprodukten. Quelle: Greenpeace
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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