Brasilien hat am Donnerstag zum größten Schlag seiner Geschichte gegen den illegalen Holzeinschlag ausgeholt. Die Bundespolizei nahm 89 Beamte und Holzfäller fest, darunter Mitarbeiter der Umweltbehörde IBAMA. Die Bande hatte 14 Jahre lang illegale Einschlagkonzessionen im Mato Grosso erteilt, genutzt oder zum eigenen Vorteil geduldet. Die Festgenommenen werden beschuldigt, für 1,9 Millionen Kubikmeter illegal geschlagenen Holzes verantwortlich zu sein – eine Menge, die 76.000 Lastwagen füllen würde. Aneinandergereiht würden diese LKWs die Route von Rio de Janeiro bis Brasilia abdecken. Im Laufe der Untersuchungen enttarnten Bundespolizei und IBAMA-Beamte 431 Briefkastenfirmen. 283 Forstpläne wurden vorläufig ausgesetzt, 36 weitere ersatzlos gestrichen und vorgetäuschte Transportgenehmigungen aus dem Verkehr gezogen. Der brasilianische Greenpeace-Experte Paulo Adário begrüßte das Vorgehen gegen die Holzmafia. Er betonte aber, dass Korruption und ungenehmigter Einschlag nicht nur im Mato Grosso an der Tagesordnung seien. “Die Bundespolizei und die IBAMA sollten ihre Untersuchungen auch auf die anderen Amazonas-Bundesstaaten ausweiten – auf Pará und Rondonia beispielsweise, wo Entwaldung und illegaler Einschlag grassieren.” Adário wünscht sich, dass Polizei, Umweltbehörde und die brasilianische Behörde für Besiedlungspolitik und Landreform personell aufgestockt werden. “Die drei Institutionen müssen gestärkt und besonders geschult werden, um gegen illegalen Einschlag, Landraub und Menschenrechtsverstöße vorgehen zu können.”
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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