US-Präsident Trump macht immer mehr Briefe mit Zollbestimmungen für andere Länder zum 1. August bekannt. Am Mittwoch, den 9.Juli 2025 postete der Republikaner einen Brief an Brasilien mit dem bislang höchsten Wert von 50 Prozent auf die Einfuhr von Produkten in die USA. Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva betonte, sein Land lasse sich von niemandem bevormunden. Jede einseitige Erhöhung von Zöllen werde gemäß dem brasilianischen Gesetz über wirtschaftliche Gegenseitigkeit beantwortet.
Auffällig ist an diesem Brief im Vergleich zu vorigen, dass Trump darin Brasilien den Umgang mit dem umstrittenen früheren Präsidenten Jair Bolsonaro vorwirft. Der rechte Ex-Präsident steht vor Gericht, weil er nach seiner Wahlniederlage 2022 einen Putschversuch gegen die Regierung seines Nachfolgers Lula geplant haben soll. Er weist die Vorwürfe zurück. Trump schrieb in dem Zollbrief, dass Bolsonaro in seiner Regierungszeit hoch respektiert gewesen sei. Der US-Präsident forderte: „Das ist eine Hexenjagd, die SOFORT! enden sollte“.
Brasilien ist wirtschaftlich nicht (mehr) von den Vereinigten Staaten abhängig. Lediglich ca. 10 Prozent der brasilianischen Ausfuhren gehen in die USA. Seit einigen Jahren ist China zum Haupthandelspartner Brasiliens aufgestiegen. Der chinesische Elektroauto-Konzern BYD hat kürzlich in Brasilien Produktionswerk eröffnet – bezeichnender Weise am Produktionsstandort von FORD, die das Werk geschlossen hat.
China ist auch der größte Antreiber des Sojaanbaus in Amazonien, wofür immer mehr Regenwälder fallen.

Quellen: SZ / RWI