Umstrittene Privatisierung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien

Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat in Brasilia ein umstrittenes Gesetz zur Nutzung des Amazonas-Regenwaldes unterzeichnet. Damit wird ein Teil des Umweltgebietes faktisch privatisiert. Mit dem Gesetz soll in erster Linie die Holzgewinnung geregelt werden. Gleichzeitig soll nach dem Willen der brasilianischen Regierung auch die nachhaltige Entwicklung der Urwaldregion gefördert werden. Das brasilianische Umweltministerium teilte mit, in den nächsten zehn Jahren wolle man für rund drei Prozent der Gesamtfläche des Amazonas-Urwaldes Lizenzen verteilen. Das entspricht in etwa fünf Millionen Quadratkilometer Wald. Die linksgerichtete Regierung versichert, dass dadurch der illegalen Landaneignung und Holzgewinnung Einhalt geboten werde. Kritiker des Gesetzes meinen dagegen, die Regierung könne das Geschäft in dem Riesenland nicht kontrollieren. Im Rahmen des “Gesetzes zur Verwaltung der öffentlichen Wälder” sollen Ausbeutungslizenzen mit 5- bis 40-jährigen Laufzeiten gewährt werden. Es sollen jedoch nach Zusicherung aus Brasilia nur jene Aktivitäten zugelassen werden, die nicht zur dauerhaften Zerstörung des Regenwaldes führen. Holzfirmen müssten sich zur umweltfreundlichen Verwaltung ihres jeweiligen Gebietes verpflichten. Alle fünf Jahre solle diesbezüglich eine unabhängige Kontrolle durchgeführt werden.

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