Eine kürzlich vom WWF International und ISER (ein unabhängiges Meinungsforschungs-Institut aus Rio de Janeiro) unter den Bewohnern Amazoniens durchgeführte Umfrage brachte unerwartete, aber höchst erfreuliche Ergebnisse: 46 Prozent der befragten Bevölkerung antwortete, dass nachhaltige Ressourcennutzung, Regenwaldschutz und Ökotourismus die größte Priorität besäßen. 59 Prozent der Befragten wünschen sich keinen weiteren Anstieg an Verschmutzungen und Raubbau, auch wenn dies mit einer Zuahme der Arbeitslosigkeit verbunden wäre, und 69 Prozent glauben nicht, dass Fortschritt wichtiger sei als Naturschutz. 73 Prozent der Befragten ist die Zerstörung der Regenwälder bewußt und/oder haben sie bereits selbst wahrgenommen. Abholzung und Waldbrände wurden als die Hauptprobleme Amazoniens genannt. Für 57 Prozent ist die Tropenholz-Extraktion nicht nötig um das Amazonasgebiet zu entwickeln. Für weniger als fünf Prozent hat die Unterstützung der Holzindustrie Vorrang. Laut dieser Umfrage befürworten die Mehrheit der Bewohner Amazoniens zwar Projekte mit einem hohen Umwelt-Einfluß wie Straßenbau, Entwicklung der Landwirtschaft und Abbau von Bodenschätzen – sie erwarten jedoch von der Regierung eine sorgfältige Planung solcher Aktivitäten im Einklang mit Nachhaltigkeits-Prinzipien. Die Umfrage wurde zwischen August und Oktober 2000 durchgeführt. Dabei wurden 2049 Personen in städtischen und ländlichen Gebieten der drei amazonischen Bundesstaaten, Amazonas, Parà und Rhondonia befragt. Diese Umfrage ist ein wichtiger Beitrag, das weitläufige Vorurteil, dass sich die meisten Regenwald-Bewohner einem Schutz ihres Lebensraumes widersetzen, zu entkräften. Wir bedanken uns für diese grundlegende Befragung! Weitere Informationen gibt es bei: Regina Vasquez,
WWF-Brazil: tel. +55-61-364-7483;
e-mail: regina@wwf.org.br
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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