Jeder fünfte im brasilianischen Regenwald gefällte Baum kommt aus Schutzgebieten, in denen Rodungen illegal oder zumindest erheblich eingeschränkt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle brasilianische Studie. Aufgrund der Auswertung von Satellitenbildern ermittelte die brasilianische Umweltbehörde, dass 22 Prozent aller Rodungen des vergangenen Jahres in Indianerreservaten oder anderen Schutzgebieten erfolgten. «Schutzgebiete auf dem Papier reichen nicht» «Das zeigt, dass unsere Reservate nicht gut geschützt sind», sagte Umweltminister Carlos Minc der Zeitung «O Globo». «Es reicht nicht aus, ein Schutzgebiet auf dem Papier einzurichten, um die Erhaltung des Waldes zu sichern.» Der Studie zufolge nahmen die Rodungen in Schutzgebieten 2007 binnen Jahresfrist um 6,4 Prozent zu. Das gesamte Ausmass der Rodungen im Amazonas-Becken ging hingegen um 20 Prozent zurück, was von der Regierung als Erfolg gefeiert wurde. Neue Naturreservate Erst im Juni hat Präsident Luiz Inacio Lula da Silva drei neue Naturreservate im Amazonas-Becken eingerichtet, in denen Rodungen verboten sind. In zwei weiteren Gebieten dürfen nur die Bewohner Nüsse, Früchte und Kautschuk aus dem Wald beziehen. Der Amazonas-Regenwald erstreckt sich über 6,2 Millionen Quadratkilometer. Davon befinden sich 63 Prozent in Brasilien. Etwa 20 Prozent des ursprünglichen Waldes ist bei Rodungen, durch die Landwirtschaft oder andere Erschliessungen zerstört worden. Quelle: AP
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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