Waldbrände in Amazonien verändern das Klima

Luftverschmutzung durch starken Rauch wie er bei Brandrodungen entsteht, verändert die Niederschläge eindeutig. Zwei unterschiedliche Studien von verschiedenen Forschungseinrichtungen kommen zum gleichen Ergebnis. Regen und Wolkenbildung werden durch die Abgase verändert, berichtet das Wissenschaftsmagazin Scientific American https://www.sciam.com. Das Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz hat festgestellt, dass in Brasilien nach Brandrodungen im Amazonas-Regenwald die Rauchentwicklung die Niederschläge stark verändert. Die Rauchpartikel wirken wie Keime, an denen Wasser zu Tropfen kondensiert. Die Wassertröpfchen bleiben klein und verbinden sich nicht zu Regentropfen. Als Resultat steigen die Tröpfchen in große Höhen auf und transportieren dabei den Rauch weit über ganze Kontinente hinweg. Die dadurch entstandenen Wolken erreichen Höhen bis über zehn Kilometer. Dort frieren die Tröpfchen und führen zu gewaltigen Unwettern mit riesiggroßen Hagelkörnern, die in den Tropen allerdings zu gewaltigen Tropfen auf dem Weg zur Erdoberfläche schmelzen. “Diese Gewitterstürme entlassen die Hitze wesentlich höher in der Atmosphäre”, erklärt Meinrat Andraea vom Max-Planck-Institut. Dieses Phänomen tritt aber nicht nur in den Gebieten auf, in denen mit Bränden Urwälder gerodet werden, sondern über gesamten Kontinenten. Das habe auch Auswirkungen auf globale Zirkulationen, führt der Experte aus. In einer zweiten Studie des Wissenschaftlers Ilan Koren vom NASA Goddard Space Flight Center analysierte das Forscherteam Satellitendaten vom Amazonas während der Trockenzeit. Die Cumulus-Regenwolken-Decken gingen um 38 Prozent zurück, als die Luft durch Rauchentwicklung verschmutzt war. Das hat zur Folge, dass sich die Erde ohne Wolkendecke wesentlich schneller aufheizt.

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