Wieder einmal: Brasilien geht härter gegen Umweltsünder vor

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat am Dienstag zwei neue Dekrete unterzeichnet, die das illegale Abholzen des tropischen Regenwaldes am Amazonas stoppen sollen. So erhalten staatliche Inspektoren das Recht, Eigentum und Waren von Leuten zu beschlagnahmen, bei denen illegal gefälltes Holz entdeckt wird. Außerdem wird die Zahl der Polizeibeamten im Amazonasbecken aufgestockt. Die genaue Zahl steht noch nicht fest. Eine neue Behörde soll die Überwachung der wichtigsten Nationalparks Brasiliens sicherstellen und dafür sorgen, dass die Abholzung des Regenwaldes eingedämmt wird. Brasiliens neuer Umweltminister Carlos Minc erklärte, die Neuerungen setzten der Straffreiheit von Umweltsündern ein Ende. “Wer die Behörden herausfordert, wird die starke Hand des Staates zu spüren bekommen.” Bis zu 60 Prozent der verhängten Strafgelder können künftig durch gemeinnützige Arbeit in Umweltschutzprojekten abgegolten werden, bisher galt eine Obergrenze von 90 Prozent. Brasilien hat zwar einige der schärfsten Umweltgesetze der Welt – ihre Durchsetzung erfolgt aber oft nur lückenhaft. So kritisieren Umweltschützer, dass im vergangenen Jahr nur ein Prozent der verhängten Bußgelder gegen Umweltsünder am Amazonas auch tatsächlich eingetrieben worden seien. Rund 20 Prozent des für das Weltklima wichtigen Regenwaldes am Amazonas wurden bereits abgeholzt.

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