Glasgow: Brasiliens Regierung beteuert den Amazonaswald schützen zu wollen

Vom Saulus zum Paulus? Brasilien will nun plötzlich auch zu den Waldschützern gehören, so zumindest die Ankündigung auf der Klimakonferenz in Glasgow. Dumm nur, dass man auf der Klimakonferenz in New York 2014 auch schon angekündigt hat, die Entwaldungsrate bis 2020 zu halbieren und bis 2030 zu stoppen. Was seitdem tatsächlich passiert ist, ist bekannt.

Besonders pikant – während Bolsonaro in Glasgow verspricht die Regenwälder am Amzonas zu retten, wurde in Brasilia ein Gesetzesentwurf eingebracht, der bestimmt, dass Personen, die in öffentliche Regenwaldgebiete eingedrungen sind, Flächen bis zu 2500 Hektar zugestanden werden, unabhängig davon, ob es sich um geschützte Gebiete oder um indigene Reservate handelt. Eine maßlose Ungeheuerlichkeit, die einen Freibrief für jedwege Waldzerstörung darstellt. Und der Gipfel: Die Abgeordnetenkammer hat dem Gesetzentwurf schon zugestimmt. Es fehlt noch der Senat, in dem viele Großgrundbesitzer sitzen, die selbst die Motorsägen in den Regenwäldern zum Röhren bringen.

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