Der Regenwald in Brasilien bekommt noch eine Schonfrist: Das Abgeordnetenhaus wird anders als erwartet nicht mehr in diesem, sondern erst im nächsten Jahr über die umstrittene Novelle des Waldgesetzes entscheiden. Mit dem Gesetz werden die Schutzbestimmungen für den Regenwald aufgeweicht. Der Senat hatte den Entwurf bereits vergangene Woche gebilligt. Die Abstimmung über den “Código Florestal” im Abgeordnetenhaus wurde nun auf den 6. und 7. März 2012 gelegt, wie das Unterhaus am Dienstag auf seiner Internetseite mitteilte. Nach der Entscheidung der Abgeordneten bedarf es dann noch der Unterschrift von Präsidentin Dilma Rousseff, damit das Gesetz in Kraft tritt. Mehrere Abgeordnete kritisierten nun, dass man erst abstimmen könne, wenn klar sei, welche Auswirkungen die vom Senat beschlossenen Änderungen auf die Landwirte hätten. Umweltschützer hoffen allerdings, dass das Unterhaus mit Blick auf die im Juni 2012 in Rio stattfindende UN-Umweltkonferenz “Rio+20” den Schutz für den Regenwald nicht lockert. Die Waldzerstörung wird in Brasilien für nahezu zwei Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich gemacht. Brasilien will seine CO2-Emissionen bis 2020 um 39 Prozent und die Waldabholzung um 80 Prozent verringern.
Regenwald-Institut e.V.
Institut für angewandten Regenwaldschutz
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